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Einsamkeit im Kirmestrubel

Veröffentlicht am 14.10.2018

<Der Oktober war wie gewohnt beherrscht von den traditionellen Kirmesveranstaltungen hier im heimischen Raum. Zuckerwatte, Schießbuden, Karussells und Bierzelte nahmen die Welt gefangen. Ständig war irgendwer, irgendwie in dem Rummel-Bummel-Trubel involviert - durch Vereine, Familie, Bekannte, Freunde, Belegschaften. Nur Pia Grünwald fehlte. Das war nicht weiter tragisch. Tragisch jedoch war meine nüchterne Erkenntnis: Ich wurde von niemanden vermisst.>

Pia hätte sich insgeheim einen Anruf gewünscht, ein Anruf der sie aufgefordert hätte, doch mal auf einen Spaziergang über die Anröchter Herbstkirmes mitzukommen. Können sie sich vorstellen ganz alleine über eine Kirmes zu schlendern? Pia konnte es nicht. Also blieb sie allein zu Haus. Sie fühlte sich, als wenn sie in einem tiefen dunklen Loch sitzen würde, mit glatten und glitschigen Wänden. Hochklettern unmöglich. Fast schon war es so, als wenn sie gefallen daran finden würde, sich in ihrem Schmerz zu suhlen. Eine Arbeitskollegin tauchte oben am Rand des Loches auf und schob Pia eine Leiter herunter. An der untersten Sprosse hing eine Eintrittskarte für eine Musical Vorstellung der UP WITH PEOPLE Gruppe im Anröchter Bürgerhaus.

ROADS hieß das Programm, es wurde zu einer Straße hinaus aus Pias Dunkelheit. Es tut gut wenn man Menschen hat, die einen auf andere Gedanken bringen....Was gibt es wichtigeres als Freunde?